Paula Götz, deren klassischer Gesang und Schauspielkunst in Dresden, Köln und an der Schauspielschule der Keller geschult wurden, verlieh den Liedern eine beeindruckende Authentizität. Ihre Interpretationen von Piafs "La Vie en rose" und Dietrichs "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt" berührte das Publikum zutiefst. Neben diesen Klassikern gab Paula auch einige weniger bekannte Lieder der beiden Weltstars zum Besten. Begleitet wurde sie von Gleb Tchepki, einem versierten Jazz-Pianisten, der mit seinem einfühlsamen Spiel die emotionale Tiefe der Stücke unterstrich.

Zwischen den musikalischen Darbietungen las Götz ausgewählte Texte aus dem Leben der beiden Künstlerinnen, die überraschende Verbindungen zwischen ihnen offenbarten. So erfuhren die Gäste von der engen Freundschaft, die 1948 in Amerika zwischen der aus gutbürgerlichem Berliner Hause stammenden Dietrich und der auf den Straßen von Paris aufgewachsenen Piaf entstand. Diese Erzählungen verliehen den Liedern eine zusätzliche Dimension und stellten sie in einen neuen, bewegenden Kontext.

Die Atmosphäre im Raum war von einer spürbaren Faszination geprägt; das Publikum lauschte gebannt und ließ sich von der intensiven Darbietung mitreißen. Die Kombination aus Musik und Erzählung schuf eine intime Stimmung, die noch lange nach dem letzten Ton nachhallte.

Dieser besondere Abend in der AACHENER EINS EINS 4 zeigte eindrucksvoll, wie zeitlos und verbindend Musik sein kann, insbesondere wenn sie mit so viel Leidenschaft und Hingabe präsentiert wird. Paula Götz und Gleb Tchepki gelang es meisterhaft, die Seelen von Marlene Dietrich und Édith Piaf zum Leben zu erwecken und dem Publikum einen unvergesslichen Abend zu schenken.